Hintergrund und Zielsetzung
Konkrete Zahlen aus Marburg belegen die Dringlichkeit: Mit über 7.200 Sicherheitseinsätzen pro Jahr, 202 Fällen aggressiver Personen in nur 5 Monaten und 91 erforderlichen Polizeieinsätzen zeigt sich ein dramatischer Anstieg sicherheitsrelevanter Vorfälle. Laut Deutscher Krankenhausgesellschaft berichten 78% der Kliniken von ähnlichen Entwicklungen.
Dringende Handlungsnotwendigkeit: Mit durchschnittlich 2.400 gemeldeten Vorfällen pro Jahr und 89% der Zwischenfälle in Notaufnahmen und psychiatrischen Bereichen ist eine zentrale Sicherheitsleitstelle zur präventiven Überwachung und koordinierten Reaktion unerlässlich.
Die Einrichtung einer Sicherheitsleitstelle verfolgt das Ziel, die Überwachung und Steuerung der Sicherheitsmaßnahmen zentral zu koordinieren, um Straftaten präventiv zu verhindern und im Ereignisfall gezielt reagieren zu können.
Aufgaben und Funktionen der Sicherheitsleitstelle
Zugangskontrolle und Überwachung
- Zentraler Zugriff auf alle Kamerasysteme
- Echtzeitüberwachung kritischer Ein- und Ausgänge
- Erkennung verdächtiger oder aggressiver Verhaltensmuster
- Schnelle Bewertung von Sicherheitslagen
- Zielgerichteter Einsatz der Sicherheitskräfte
Kommunikationszentrale
- Annahme und Koordination aller sicherheitsrelevanten Meldungen
- Funk- und Telefonschnittstelle zu Sicherheitskräften vor Ort
- Alarmweiterleitung an Polizei, Feuerwehr oder Klinikleitung
Personal und Qualifikation
- Erfahrenes Sicherheitspersonal mit technischer Grundausbildung
- Wiedereingliederung von Mitarbeitenden mit gesundheitlichen Einschränkungen
- Schulung in Deeskalation und Verhaltenserkennung
Besetzungszeiten
Montag bis Freitag:
Frühschicht: 07:00 – 15:00 Uhr
Spätschicht: 15:00 – 23:00 Uhr
Optional:
Prüfung eines reduzierten Bereitschaftsdienstes am Wochenende in späterer Ausbaustufe
Weiteres Vorgehen
Strukturierte Umsetzung in definierten Phasen
Detailliertes Umsetzungskonzept
Erstellung eines detaillierten Konzepts für Räumlichkeiten, Technik und Personalplanung
Abstimmung mit Fachabteilungen
Koordination mit IT, Technik und Klinikleitung
Pilotphase
6-monatige Testphase mit begleitender Evaluation
Erweiterung nach Bedarf
Mögliche Ausweitung auf Wochenendbetrieb oder 24/7-Besetzung je nach Evaluationsergebnis